Wenn du für dein E-Commerce-Business datenbasierte Entscheidungen treffen und gleichzeitig Kundenerlebnisse optimieren möchtest, ist eine Customer Data Plattform von zentraler Bedeutung für dich. Als Händler:in stehst du vor der Herausforderung, ständig neue Datenströme zu koordinieren: transaktionsbezogene Informationen, Website-Interactions, User-Data, E-Mail-Interaktionen oder Touchpoints entlang der gesamten Customer Journey. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an personalisierte Customer Experiences, die über verschiedene Kanäle hinweg konsistent und relevant sein sollen.
Was ist eine Customer Data Plattform?
Eine Customer Data Plattform (CDP) ist eine Software, die Kundendaten aus verschiedenen Quellen sammelt, vereinheitlicht und in einem zentralen System speichert, um ein vollständiges Kundenprofil (Single Customer View) bereitzustellen.
Eine CDP verknüpft sämtliche verfügbare Informationsquellen und erstellt daraus Kundenprofile, die für Marketingaktivitäten, Datenanalyse, Automatisierung und eine bessere Kundenbindung genutzt werden können. Du hast dadurch die Möglichkeit, First-Party-Daten effizient einzusetzen, datenschutzkonform zu arbeiten und deine Marketingstrategien präziser auszurichten.
Warum eine Customer Data Plattform immer wichtiger wird
Als Onlineshop-Händler:in weißt du: Der digitale Handel entwickelt sich rasend schnell und deine Kund:innen erwarten konsistente Einkaufserlebnisse über alle Kanäle hinweg. Es liegt in deiner Verantwortung, deine Kundendatenplattform so zu organisieren, dass Daten aus CRM-Systemen, Tag-Management-Systemen, Marketing-Automation-Plattformen und weiteren Datenbanken effizient zusammengeführt werden. Nur so ist es möglich, deine Customer Relationships zu stärken und ein tiefes Verständnis für das Verhalten deiner Kund:innen zu entwickeln.
Genau hier greift eine Customer Data Plattform. Diese ermöglicht es dir, First-Party-Daten als strategische Grundlage zu nutzen und damit die Customer Experience zu verbessern. Du kannst durch die gesammelten Daten eine Single Customer View über alle Kanäle hinweg erstellen und ein tieferes Verständnis für das Verhalten deiner Kund:innen entwickeln. Auch eine Audience Segmentation, also ein Aufteilen deiner Kundschaft in einzelne, spezifische Zielgruppen, ist durch eine CDP einfacher.
Wichtig bleibt bei der Wahl einer CDP, dass die Plattform zu den Zielen deines Unternehmens passt, flexibel integrierbar ist und langfristig eine hohe Datenqualität ermöglicht.
Customer Data Plattform vs. CRM vs. Data Warehouse
CRM
Ein Customer-Relationship-Management-System speichert Kundeninformationen, die für Vertrieb und Service notwendig sind. Es liefert oft keine umfassenden Echtzeitdaten zum Verhalten.
Data Warehouse
Ein Data Warehouse ist analytisch orientiert und dient stark strukturierten Auswertungen. Es eignet sich jedoch weniger für die Aktivierung von Daten in Marketingaktivitäten.
CDP
Eine CDP vereint Informationen aus allen Bereichen in einer Kundendatenbank, bietet eine operative Sicht und ermöglicht sofortige Aktivierung in Marketingprozessen. Sie schließt somit die Lücke zwischen CRM, DWH und Marketing-Tools.
Wie funktioniert eine Customer Data Plattform?
1. Data Collection
Zuerst erfasst die CDP Daten aus allen verfügbaren Quellen. Dazu gehören beispielsweise deine Website, Mobile Apps, POS, E-Mail, CRM-Daten, Transaktionsdaten oder Supportdialoge. Viele Plattformen übernehmen auch Tag-Management-Aufgaben oder integrieren sich direkt mit Tracking-Systemen. Entscheidend ist, dass alle Informationen in einem einzigen System zusammengeführt werden.
2. Vereinheitlichung der Daten
Deine gesammelten Daten werden einzelnen Kund:innen zugeordnet. Dieser Prozess wird Identity Resolution genannt und bildet die Grundlage für den Single Customer View. Die CDP gleicht Daten aus mehreren Quellen miteinander ab und stellt sicher, dass alle Interaktionen korrekt einem Kundenprofil zugeordnet werden.
3. Segmentierung und Analyse
Mit Audience Segmentation lassen sich Kundengruppen nach Merkmalen wie Verhalten, Interessen, Interaktionshäufigkeit oder Kaufwahrscheinlichkeiten erstellen. Machine Learning unterstützt dabei, Muster zu erkennen und deine Zielgruppen besser anzusprechen.
4. Aktivierung der Daten
Deine generierten Kundenprofile fließen direkt in Marketingaktivitäten ein. Dazu gehören personalisierte Kampagnen, automatisierte Nachrichten, Produktempfehlungen, dynamische Inhalte oder A/B-Tests. Über Schnittstellen können die Daten in E-Commerce-Tools, CRM-Systemen, Werbeplattformen oder zur Marketing-Automation genutzt werden. Das ermöglicht dir eine zentralisierte Steuerung deiner Customer Interactions.
Packaged vs. Composable Customer Data Plattformen
Verschiedene CDPs unterscheiden sich bezüglich ihrer technischen Struktur und Flexibilität. Um die richtige Anwendung für deinen Onlineshop zu finden, solltest du also verstehen, wie sich verschiedene Customer Data Plattformen voneinander unterscheiden. Die Wahl deiner CDP beeinflusst, wie effizient du deine First-Party-Daten nutzt und wie effektiv du die Erfahrungen deiner Kund:innen personalisieren kannst.
Packaged CDPs: All-in-one-Lösung für den schnellen Einstieg
Sogenannte Packaged CDPs stellen vollständig integrierte All-in-one-Lösungen dar, die Daten sammeln, speichern und analysieren. Diese Art der Kundendatenplattform eignet sich besonders, wenn du eine schnell einsatzbereite Customer Data Platform benötigst und keine aufwendige Implementierung in eine bestehende Datenstruktur wünschst.
Sei dir allerdings bewusst, dass Packaged CDPs häufig in eigenen Datenstrukturen arbeiten, statt direkt mit einem vorhandenen Data Warehouse verbunden zu sein. Dadurch können redundante Datenmodelle entstehen oder Inkonsistenzen schwerer zu beheben sein. Zudem enthalten solche Plattformen gelegentlich Funktionen, die bereits über andere Tools im Unternehmen abgedeckt werden, was zu einer Dopplung deiner Daten oder zu Überschneidungen führen kann.
Composable CDPs: Flexible Integration
Composable CDPs setzen auf einen modularen Aufbau. Du wählst jedes Element der Plattform individuell und kombinierst es mit bestehenden Systemen. Diese Customer Data Plattformen nutzen Daten direkt aus bestehenden Tools und bieten dir somit maximale Flexibilität.
Solche Lösungen erfordern allerdings technisches Know-how und ein gutes Verständnis der eigenen technischen Infrastruktur. Für Unternehmen mit vielen bestehenden Systemen und Datenbeständen sind Composable CDPs jedoch oft die leistungsstärkere Option, da sie sich optimal integrieren lassen und langfristig skalierbar sind.
Vorteile einer Customer Data Plattform im E-Commerce
Vollständige Kundenprofile
Durch die Verbindung aller Daten deiner Kund:innen entsteht eine ganzheitliche Sicht auf deine Customer Profiles. Du kannst die Customer Experience konsistenter gestalten und die Erwartungen deines Publikums besser erfüllen.
Präzisere Marketingentscheidungen
Eine Customer Data Plattform steigert die Relevanz von Kampagnen, da sie auf Echtzeitdaten basiert und du damit zielgenau auf Kundeninteraktionen reagieren kannst. Das umfasst personalisierte Produktempfehlungen, individuelle Inhalte und Angebote, die auf den jeweiligen Touchpoint abgestimmt sind. Damit erhöhst du sowohl die Effektivität als auch die Planbarkeit deiner Marketingaktivitäten.
Bessere Nutzung von First-Party-Daten
First-Party-Daten gewinnen zunehmend an Bedeutung. Eine CDP hilft, diese Daten sauber zu erfassen, datenschutzkonform zu speichern und gezielt für Kampagnen einzusetzen. Du profitierst von höherer Datenkontrolle sowie besseren Möglichkeiten für Customer Experiences.
Optimiertes Customer Relationship Management
Eine CDP ergänzt bestehende CRM-Systeme um verhaltensbasierte Daten, die Aufschluss über Customer Journeys, Bedürfnisse und Präferenzen geben. Das stärkt langfristig die Customer Relationships und trägt zur Kundenbindung bei. Durch relevante Inhalte kannst du Erwartungen besser erfüllen und Interaktionen gezielt steuern.
Wie du die passende Customer Data Plattform auswählst
Die Auswahl einer geeigneten Customer Data Plattform hängt stark von deinen bestehenden Datensystemen, deinen technischen Ressourcen und deinen strategischen Zielen ab. Eine strukturierte Herangehensweise erleichtert die Entscheidung und sorgt dafür, dass die gewählte Plattform langfristig Mehrwert bietet.
1. Analysiere deine aktuelle Daten- und Systemlandschaft
Bevor du eine Customer Data Plattform auswählst, solltest du genau prüfen, wie dein Unternehmen derzeit mit Kundendaten arbeitet und welche Systeme bereits im Einsatz sind. Entscheidend ist zu verstehen, in welchen Tools CRM-Daten, Transaktionsinformationen oder First-Party-Daten gespeichert werden und wie gut diese Systeme im Alltag funktionieren. Eine neue Customer Data Plattform sollte deine bestehenden Lösungen sinnvoll ergänzen.
Auch deine technischen Ressourcen spielen eine große Rolle. Packaged CDPs bieten sich für eine leichte Implementierung an, während Composable Customer Data Plattformen zwar flexibler sind, aber auch mehr technisches Know-how erfordern.
2. Definiere deine geschäftlichen Anforderungen und Ziele
Im nächsten Schritt solltest du klar festlegen, warum du eine Customer Data Plattform benötigst und welche Probleme sie lösen soll. Häufige Herausforderungen sind fehlende Personalisierung, unklare Customer Journeys, geringe Kampagnenperformance oder das Fehlen eines vollständigen Single Customer View über alle Kanäle hinweg.
Diese Ziele sollten gemeinsam mit Marketing-, Analytics- und E-Commerce-Teams abgestimmt werden. Typische Prioritäten umfassen eine bessere Nutzung von First-Party-Daten, genauere Audience Segmentation, ein klareres Verständnis für Kundenverhalten oder ein konsistentes Kundenerlebnis über mehrere Kanäle hinweg. Je klarer diese Ziele definiert sind, desto einfacher lässt sich beurteilen, welche CDP-Funktionen – etwa Machine-Learning-Unterstützung oder kanalübergreifende Datenvereinheitlichung – du tatsächlich benötigst.
3. Identifiziere die Funktionen, die deine CDP unbedingt mitbringen muss
Sobald deine Ziele formuliert sind, kannst du die wichtigsten Anforderungen an die Plattform priorisieren. Während einige Unternehmen leistungsstarke Automations- und Kampagnenfunktionen benötigen, setzen andere stärker auf Echtzeit-Datenströme, Integrationen in CRM- oder Data-Warehouse-Systeme oder die Möglichkeit, komplexe Kundenprofile über mehrere Systeme hinweg zu verbinden.
Wichtige Kriterien bei der Auswahl sind unter anderem die Skalierbarkeit der Plattform, die Integrationsfähigkeit mit bestehenden Technologien, die Benutzerfreundlichkeit, die Qualität der Identity Resolution sowie der Umfang der Audience Segmentation. Auch Aktivierungsfunktionen für Marketingprozesse und der technische Implementierungsaufwand sollten berücksichtigt werden.
Einsatzmöglichkeiten einer Customer Data Plattform
Personalisierte Produktempfehlungen
Mithilfe datenbasierter Insights zeigt die CDP individuelle Produkte, die genau auf das frühere Verhalten abgestimmt sind. Dadurch sprichst du deine Kund:innen direkt an und erhöhst die Kaufabschlusswahrscheinlichkeit.
Segmentierung für Marketingkampagnen
Kampagnen lassen sich zielgruppenspezifisch ausspielen – etwa an treue Kund:innen, Warenkorbabbrecher:innen oder Neukund:innen. Die Plattform erkennt Muster im Verhalten und unterstützt so passgenaue Marketingstrategien.
Optimierung der Customer Journey
Unternehmen identifizieren Engpässe, verstehen Interaktionen besser und erkennen, welche Kanäle besonders relevant sind. So kannst du deinen Kundinnen und Kunden ein verbessertes Einkaufserlebnis bieten.
Verbesserung der Marketing-Automation
Je präziser die Daten, desto wirkungsvoller kann Marketing-Automation eingesetzt werden. Eine CDP wird hier zum Fundament automatisierter und personalisierter Prozesse, ohne, dass es Mehraufwand für dich bedeutet.
Planung und Performance-Analyse
Die CDP liefert eine eindeutige Datenbasis, um Marketingausgaben effizient zu steuern und den Erfolg einzelner Maßnahmen genauer zu bewerten. Anhand der gesammelten Daten weißt du genau, wo du Schwerpunkte zu setzen hast und welche Kanäle sich weniger lohnen.
Herausforderungen bei der Einführung einer CDP
Datenqualität und Konsistenz
Deine CDP kann nur dann zuverlässige Customer Profiles erstellen, wenn die Datenqualität stimmt. Unvollständige oder fehlerhafte Daten beeinträchtigen eine aussagekräftige Audience Segmentation, deine Kampagnen und Customer Experiences. Du benötigst daher klare Datenstandards, saubere Prozesse und passende Data-Management-Solutions, um First-Party-Daten konsistent und nutzbar zu halten.
Integration in bestehende Systeme
Damit eine Customer Data Plattform effizient arbeiten kann, muss sie sich nahtlos in vorhandene Systeme wie CRM, Data Warehouse, Tag Management oder Marketing-Automation integrieren. Unterschiedliche Datenformate oder isolierte Systeme erschweren die Einrichtung. Überprüfe also im Voraus, wie sich die CDP in deine bestehende Infrastruktur einbinden lässt.
Datenschutz und Sicherheit
Da eine CDP große Mengen sensibler User-Daten und First-Party-Daten verarbeitet, sind klare Datenschutzprozesse unverzichtbar. Achte darauf, von deinen Kund:innen deren Einwilligung zur Datenverarbeitung gemäß DSGVO einzuholen. Stelle sicher, dass der Anbieter bzw. die Anbieterin deiner CDP die gesammelten Daten sicher verwaltet und zuverlässig schützt.
Interne Kompetenz
Der Erfolg einer CDP hängt auch von den beteiligten Teams ab. Mitarbeiter:innen benötigen Kenntnisse in Datenanalyse, Customer Data Management und Marketing-Automation, um die Plattform sinnvoll zu nutzen. Es lohnt sich, Zeit in Schulungen zu investieren: Denn ohne das richtige Know-how bleibt das Potenzial einer CDP ungenutzt.
Fazit
Durch eine CDP hast du die Chance, sämtliche gesammelten Daten deiner Kanäle an einem Ort zu sammeln und auszuwerten. Eine Customer Data Plattform unterstützt dich auf diesem Weg dabei, Daten in wertvolle Erkenntnisse umzuwandeln, Customer Experiences zu verbessern und deine Marketingstrategien dadurch datenbasiert auszurichten. Mit einer Kundendatenplattform entsteht eine Single Customer View, die dir hilft, deine Kundenbindung langfristig zu stärken.





